Mama Sein – Über das Finden einer Rolle

Bevor ihr jetzt aufgrund der Überschrift in Panik ausbrecht: DAS hier wird KEIN Mamablog werden. Gerne greife ich ab und an mal das eine oder andere Thema auf, aber deshalb wird sich aber der Blog nicht verändern. 
Alles bleibt wie gehabt und bei so unendlich vielen Veränderungen in meinem Leben ist das auch mehr als gut so.
Dieser Blog begleitet mich nun fast zehn Jahre meines Lebens. Zehn Jahre, die teilweise echt hart waren und teilweise so wunderschön. In zehn Jahren ist viel passiert, auch in meinem Blog. 
Mein Blog war immer ein bisschen ein Spiegel meiner jeweiligen Lebenssituation. Dabei habe ich über die wirklichen Dinge in meinem Leben eher selten berichtet. Vieles war mir für den Blog einfach zu persönlich. Trotzdem ist der Blog ein bisschen wie mein kleiner Anker. Ein Anker, den ich ausgeworfen habe und der meinen Alltag ein klein wenig strukturiert. Manchmal ist es etwas stressig, aber die meiste Zeit über macht es mir einfach sehr großen Spaß.

Auch die Themen in meinem Blog haben sich immer wieder etwas gewandelt. Angefangen hat alles mit meiner Liebe zum Nähen, daraus wurde dann irgendwann noch viel mehr. 
Meine Liebe zum Fotografieren, Backen, Dekorieren, Wohnen und Reisen.... Sie wurden ebenfalls zum Bestandteil meines Blogs.

Nun bin ich Mama.
Und das natürlich nicht einfach nur so nebenbei.
Jede Mama weiß, Mama ist man eben 24 Stunden am Tag und das ist auch gut und sehr schön.

Eine neue Rolle in meinem Leben, die ich seit September einnehme und an der ich wohl jeden Tag etwas mehr wachse.
Nach der Geburt des Babys ist man Mama. Vielleicht auch schon davor. Was es aber wirklich bedeutet Mama zu sein und diese Rolle wirklich auszufüllen, das zeigt sich dann doch erst etwas später und ist meiner Ansicht nach ein ganz langer und wachsender Prozess, der vermutlich nie endet.

Was habe ich meinen Schülern im Pädagogikunterricht immer gepredigt. Rollenlernen nach Mead und Krappmann, um nur zwei unserer pädagogischen Vorbilder aus dem Schulalltag zu nennen (die ihr nicht kennen müsst), die eben besagen: Jeder Mensch hat nicht nur eine Rolle, sondern unzählige, die er je nach Lebenssituation einnimmt und nach seinen persönlichen Vorstellungen gestaltet. 
Eine Rolle einzunehmen passiert nicht immer einfach so. Es gibt Rollen, die bekommt man zugeschrieben, z.B. meine Rolle als Tochter.
Dann gibt es Rollen die man sich aussucht, freiweillig wählt und mit der man sich erst auseinandersetzen muss, um sich mit ihr zu identifizieren.
Genauso erging es mir auch mit der Mutterrolle. 

Nach der Geburt ist man Mama!

Ganz offiziell ist man das, aber die Rolle, die damit zusammenhängt, die hat man nicht immer sofort eingenommen und verinnerlicht. Die muss man sich erarbeiten. So sehe ich es. 
Was es wirklich bedeutet Mama zu sein, weiß man nach der Geburt des ersten Kindes nicht. Dann ist man (eventuell) voller Liebe. Und auch das entwickelt sich vielleicht erst.
Ich finde, man wird heutzutage vor allem von den Medien ganz schön unter Druck gesetzt mit Dingen, die anscheinend selbstsverständlich sind und die angeblich bei allen anderen Mamas auch so sind. 
Glaubt mir, das ist nicht wirklich so und das ist auch überhaupt nicht schlimm. 
Manchmal braucht es einfach etwas Zeit.
Es sind die Herausforderungen, die man meistert, wenn der Alltag anfängt, die einen immer weiter in einer neuen Rolle wachsen lassen. Und dann schafft man auch Dinge, von denen man eigentlich dachte, dass man sie nie schafft.

Der eigene Perfektionismus kann einem dabei manchmal im Weg stehen. Auch das ist sicherlich normal, wenn sich ein Leben durch die Mutterrolle stark verändert. 
Glaubt mir, es gibt nun wichtigeres.
Und wenn ich morgens überlege, ob der Pulli und die Jeans von gestern nochmal getragen werden können, oder ob irgendwo Babyspucke drauf ist... 
Oder ich morgens vorm Spiegel stehe und denke, die Haare werden schon irgendwie noch einen Tag gehen, dann mache ich eben einen Zopf... weil ich nebenan schon Mini M höre, wie sie ihrem Kuschel-Schäfchen etwas vorbrabbelt und ich genau weiß, dass mir jetzt noch so ca. fünf Minuten bleiben, bis das Fläschchen fertig sein sollte... dann ist genau das gerade mein Leben, über das ich sehr glücklich und mit dem ich sehr zufrieden bin.
DANN bin ich vermutlich in meiner Mama-Rolle angekommen.

Und eine Sache ist tatsächlich nicht gelogen und wahr: Wenn Mini M einen mit so viel guter Laune anlächelt, wie sie es jeden Tag tut, dann entschädigt das für alle vollgespuckten Pullis, dreckigen Flure, usw. Und es ist so schön, Mama zu sein. 

Kommentare

  1. das hast du sehr schön geschrieben .
    glg mona

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  2. Herzlichen Glückwunsch zum Mama sein... Unter Druck geht das gar nicht.... ich wünsche allen Mamas nur Freude und persönlichen Wachstum mit ihren Minies...
    Bin selbst Mama,Pädagogin und ( jetzt schon) Oma und freue mich einfach mit Dir! Doro

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  3. richtig schön geschrieben.
    Ich bin mir sicher, dass du eine ganz tolle, wundervolle Mama bist, die der kleinen Maus ganz viel Liebe und alles drum herum gibst. Wie auch immer du es machst - du machst es so, dass es für euch das Richtige ist und wenn das anders ist als die Medien oder die Gesellschaft es "vorschreiben" - es ist Richtig, wenn es für euch Richtig ist!
    Weiterhin ganz viel Freude und Spaß am Mama sein.
    <3 Martina

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    1. Danke liebe Martina. Das hast du sehr lieb geschrieben. Man versucht also Mama immer das Beste uns ich denke, das ist das wichtigste. Ich schicke dir ganz liebe Grüße, Anna

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  4. Liebe Anna, du hast mir mit deinen Worten zum Blog schreiben aus dem Herzen gesprochen. Für mich ist es sehr ähnlich, obwohl ich wenig über Familie und Privates schreibe, ist der Blog eine Art Tagebuch für uns. So macht es Spaß zwischendurch unter der Rubrik Fasching nachzusehen, wie die Kinder groß werden.
    Unsere Buben sind inzwischen 10 und 12 Jahre alt und es macht sehr viel Freude Mama zu sein!
    Lieben Gruß
    Helene

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    1. Liebe Helena. Danke für deinen lieben Kommentar. Du hast Recht. Bloggen ist wie Tagebuch schreiben. Danke für deinen lieben Kommentar, Anna

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