Mein Winterurlaub in Lønstrup


... in Nordjütland. 

Ein Ort meiner Kindheit, an dem ich so viele Jahre nicht gewesen bin und an dem bei meiner Rückkehr im letzten Dezember vieles nicht mehr so war, wie an dem Tag, als ich den letzten Sommer dort verbachte.
Das ist nun, kaum zu glauben, bereits 17 Jahre her ... 
Vieles ist seitdem passiert. 


Ein Jahr lang wurde dieser Urlaub mit der Familie geplant. 
Zwei große, wunderschöne Häuser, sehr nahe an der Steilküste gelegen, wurden gemietet und Pläne geschmiedet.
Alte Fotos und viele Erinnerungen wurden bereits im Vorfeld des Urlaubs geweckt...

Besonders war es für mich im Winter in den Norden Dänemarks zu fahren, denn bisher hatte ich nur die Sommer dort verbracht.
Ich wusste schon, dass einige Orte, wie z.B. die Stelle, an der einst die Marup Kirche stand, in dieser Form nicht mehr existierten...


Nach knapp 900 km Autofahrt kamen wir in der Dämmerung an. 
Wenn man im Winter Urlaub im Norden Dänemarks macht, sollte man wissen, dass die Stunden, in denen es hell ist, eher begrenzt sind. Sonnenstunden sollten also genutzt werden!

Unser Ferienhaus war wirklich schön, ich würde es jederzeit wieder buchen. Es war schon fast etwas schade, dass wir im Winter nicht wirklich die wunderschöne Terrasse mit dem großen Garten nutzen konnten. Deshalb hoffe ich sehr, dass wir irgendwann auch mal wieder einen Sommer hoch oben im Norden verbringen.


Lønstrup liegt an einer Steilküste, die teilweise bis zu 50m in die Tiefe ragt. Durch die sehr starke Erosion wird diese Steilküste mehrere Meter im Jahr abgetragen. 
Viele Ferienhäuser existieren deshalb bereits nicht mehr. Die Wege am oberen Rand der Steilküste sind schon lange nicht mehr dieselben wie vor 17 Jahren.
Teile der Markup Kirke, an der wir so oft abends gesessen und den Sonnenuntergang angesehen haben, stürzten ins Meer, oder wurden vorher zurückgebaut.

Bei dem ersten Spaziergang in diesem Urlaub hatte ich deshalb einen dicken Kloß im Hals...

JA, Lønstrup ist immer noch wunderschön und ich würde jederzeit wieder meinen Urlaub dort verbringen.
 Ich glaube nicht, dass es in Dänemark einen schöneren Urlaubsort für mich gibt. Trotzdem fehlt hier etwas.
Die Kirche, die man schon von weitem sehen konnte und von wo aus man einen wunderschönen Blick auf die Rubjerg Knude hatte, gehören für mich zur Landschaft dazu.


Rubjerg Knude, eine Wanderdüne und die höchste Erhebung an der Steilküste, beherbergt einen Leuchtturm. 
Vor vielen Jahren konnten wir hier noch Eis kaufen, etwas trinken, usw. Ich sehe mich noch die Dünen hochstapfen, um von ganz oben das Meer sehen zu können. Damals, vor ca. 20 Jahren, befand sich die Düne noch zwischen Meer und Leuchtturm.
Heute bietet sie dem Leuchtturm keinen Schutz mehr.
Die vier Nebengebäude existieren schon lange nicht mehr. Sie sind  bereits der Witterung zum Opfer gefallen. Der Leuchtturm ist zur Zeit noch für Besucher geöffnet, allerdings ist dies leider nicht mehr lange der Fall.

Und dann wird noch etwas fehlen an der Steilküste in Lønstrup.


Und trotzdem!
Lønstrup bleibt eine PERLE!
Das Licht hier oben ist traumhaft schön. Nicht umsonst musste ich kaum ein Foto bearbeiten. Sie sind so wie sie sind, einfach schon perfekt.
Es macht Spaß durch den Ort zu bummeln. Das kleine Fischerörtchen ist im Winter ganz verschlafen. Es gibt zahlreiche schöne Geschäfte, einige Restaurants (die im Winter geschlossen haben), eine Softeis-Bude (an der man auf jeden Fall Softeis mit Lakritzstreuseln essen muss!), einen Supermarkt und ganz viel Kunsthandwerk.
Nicht zu vergessen die tollen gelb angestrichenen Häuser, die sicherlich ein Markenzeichen sind.


Man ist schnell in den schönen Ortschaften Hjørring, Løkken und Skagen.
Orte die ich auch jetzt alle besucht habe und die ich immer wieder gerne besuche.
Skagen, wo Nord- und Ostsee zusammenfließen. Wo ich so oft bereits mit einem Bein in jedem Meer stand. Jedesmal "stolz wie Oskar".
Es ist jedes Mal wieder sehenswert, genauso wie die hübschen rot angestrichenen Packhäuser im Hafen Skagens, in denen man vor allem im Sommer Fisch ist, in der Sonne sitzt und dem bunten treiben zusieht.




Wie gesagt, im Sommer!
Denn im Winter haben viele Restaurants und Geschäfte geschlossen. Das muss man wissen, wenn man zu dieser Jahreszeit hier Urlaub macht.
Das ist aber nicht schlimm, denn man kuschelt sich vor den Kamin im Ferienhaus. Man trinkt Wein, liest endlich mal wieder ein Buch und verbringt einfach die Zeit miteinander.
Ich würde jederzeit auch wieder im Winter hier Urlaub machen. 


Und gerade weil sich landschaftlich hier so viel verändert, ist es ein ganz besonderer Ort. Vor allem, wenn man diesen bereits besucht hat und weiß, wie er einst aussah. 
Im Ortskern hat sich (zum Glück) rein gar nichts verändert. Hier ist alles wie immer. Die Restaurants, die Geschäfte, die zahlreichen Ateliers. Alles ist so wie vor vielen Jahren!


Und ich freue mich schon auf einen Sommer in Nordjütland. 
Ich weiß nicht, wann das sein wird, aber ich möchte, dass auch meine Tochter mal "Stolz wie Oskar" mit einem Bein in der Nordsee und dem anderen Bein in der Ostsee steht. Sie soll Softeis essen aus viel zu kleinen Hörnchen und mit einer ordentlichen Portion Lakritzstreuseln oben drauf. Es soll so schnell schmelzen, dass man es nicht schnell genug aufessen kann und man am Ende des Tages ganz klebrig ist. Genauso wie es mir an so vielen Sommertagen erging!

Eure Anna



Kommentare

  1. Liebe Anna,
    wieder ein wunderschöner Blogpost mit so tollen Fotos. Da bekommt man gleich Lust auf eine Reise. Wünsche Dir und deiner Familie ein schönes Wochenende.
    LG Tina

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